Eine Behandlung von Erektionsstörungen sollte grundsätzlich immer erst stattfinden, wenn eine ausführliche Diagnose von einem Facharzt vorliegt. Denn nur, wenn die Ursache bekannt ist, kann ein wirksames Therapiekonzept erarbeitet werden. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten bei Erektionsstörungen.
Wichtig: Wir wissen, dass es bei Erektionsproblemen unangenehm ist, sich einem Arzt anzuvertrauen. Viele Männer besorgen sich daher auf eigene Faust aus zweifelhaften Quellen Potenzmittel zur Behandlung – und gefährden ihre Gesundheit damit massiv.
Eine anonyme Alternative zum klassischen Arztbesuch bieten lizenzierte Online Apotheken. Hier können Sie sich online völlig legal Potenzmittel verschreiben lassen. Wie das geht und warum das legal ist, erfahren Sie in unserem Potenzmittel-Ratgeber.
PDE-5-Hemmer
Die sogenannten PDE-5-Hemmer (z. B. Viagra oder Cialis) gehören zu den bekanntesten Mitteln zur Behandlung von Erektionsstörungen. Sie zeichnen sich durch die einfache orale Einnahme sowie eine wissenschaftlich erwiesene Wirksamkeit aus. Jedoch sind die Potenzmittel verschreibungspflichtig und können zu Nebenwirkungen führen. Mehr Informationen zu den verschiedenen PDE-5-Hemmern finden Sie unter: Übersicht über aktuelle PDE-5-Hemmer.
Lokal anzuwendende Medikamente
Neben Medikamenten, die oral eingenommen werden, gibt es 2 Alternativen. Die SKAT (Schwellkörper-Auto-Injektions-Therapie) und MUSE (Medicated Urethral System for Erection).
- SKAT, Schwellkörper-Auto-Injektions-Therapie
Bei dieser Therapie wird der Wirkstoff Aprostadil direkt in den Schwellkörper des Penis gespritzt. Es kommt durch die sehr dünne Nadel zwar kaum zu Schmerzen, jedoch sollte die Injektion zuvor mit einem Arzt geübt werden. Die Erektion tritt nach etwa 10 Minuten ein.
- MUSE, Medicated Urethral System for Erection
Hier wird der Wirkstoff Aprostadil mittels eines kleinen Stäbchens in die Harnröhre eingeführt. Der Wirkstoff löst sich anschließend auf und wirkt nach etwa 5 bis 10 Minuten.
Mechanische Hilfsmittel
Neben den zuvor erwähnten Arzneimitteln zur Behandlung von Erektionsstörungen gibt es verschiedene mechanische Hilfsmittel, wie z. B. Vakuumpumpen oder Penisringe.
- Vakuum-Erektionshilfe
Hierbei wird der Penis in einen durchsichtigen Plastikzylinder eingeführt, in dem der Anwender durch eine Hand- oder Elektropumpe einen Unterdruck erzeugen kann. Durch diesen Unterdruck fließt Blut in die Schwellkörper. Ist der Penis steif, wird die Vakuumpumpe abgestreift und ein Penisring aufgesetzt. Der Ring verhindert den Abfluss des Blutes aus den Schwellkörpern.
- Penisringe
Wenn auf dem natürlichen Wege noch eine ausreichende Erektion möglich ist, kann die Erektion durch einen Penisring weiter aufrecht erhalten werden. Hierzu wird der Penisring über den Schaft gezogen und an der Peniswurzel angebracht. Hierdurch wird das Blut im Penis gehalten.
Beim Tragen von Penisringen sollten Sie darauf achten, dass diese nicht länger als 30 Minuten getragen werden sollten.
Chirurgische Eingriffe
Bei seltenen schwerwiegenden Fällen werden heute noch Gefäßoperationen durchgeführt, um den Blutfluss in die Schwellkörper zu verbessern. Da die Erfolgsrate bei diesen Eingriffen jedoch nicht sehr hoch ist, werden Gefäßoperationen immer seltener durchgeführt.
Schwellkörper-Implantate werden hingegen in vielen Fällen genutzt, um sehr schwere Erektionsstörungen zu behandeln. Allerdings werden beim Einsetzen des Implantats große Teile des eigentlichen Schwellkörpers zerstört. Daher kann eine Operation nicht rückgängig gemacht werden. Eine OP sollte daher nur durchgeführt werden, wenn alle anderen Alternativen erfolglos bleiben.
Behandlung psychischer Ursachen
Die psychischen Faktoren spielen bei Erektionsproblemen eine große Rolle. Auch wenn die eigentliche Ursache einer Erektionsstörung in 90 % der Fälle organisch bedingt sind, schließen sich psychische Probleme meistens an. So leiden Betroffene oft an einem geringen Selbstwertgefühl, Versagensangst und Depressionen.
Diese psychischen Probleme wirken sich wiederum ebenfalls auf die Erektionsstörungen aus – ein Teufelskreis entsteht. Wir von selbsthilfe-impotenz.org können Sie nur ermutigen diesen Kreis zu durchbrechen. Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin / Ihrem Partner und wenn Sie nicht zum Arzt wollen: Kaufen Sie keine Medikamente auf eigene Faust illegal im Internet, sondern nutzen Sie lizenzierte Anbieter mit Fachärzten wie 121doc.de oder Healthexpress.de.
Diagnose und Therapie: Die Unterschiede bei der Kostenübernahme
In puncto Kostenübernahme ist es wichtig zwischen Diagnose und Therapie zu unterscheiden. Denn Arzneimittel wie z. B. Viagra und Cialis sind ärgerlicherweise von der Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenkassen ausgeschlossen.
Die medizinischen Leistungen zur Diagnose und Behandlungen der erektilen Dysfunktion sind jedoch im Leistungskatalog der Krankenkassen enthalten. Beratung, Behandlung und Diagnostik (wie z. B. Blutabnahme oder Ultraschall) durch einen Arzt werden also weiterhin von den Krankenkassen übernommen.
Paradoxerweise sind von der Kostenübernahme nur die Arzneimittel ausgeschlossen. Mechanische Hilfsmittel wie Penispumpen und Penisringe werden wie die oben angesprochenen Punkte weiterhin übernommen. Auch der operative Eingriff zum Einsetzen von Schwellkörper-Implantaten findet sich noch im Leistungskatalog.
Tipp: Weitere Informationen zum Thema Kostenübernahme finden Sie unter „Potenzmittel – Was übernimmt die Krankenkasse“.
Fazit: Online oder Offline – Hauptsache behandeln lassen
Wie Sie sehen, gibt es etliche Möglichkeiten, Erektionsstörungen zu behandeln. Es kommt jedoch primär auf die ausführliche Diagnose eines Arztes an, um ein sinnvolles und umfassendes Therapiekonzept zu erarbeiten.
Wird die Diagnose nicht ausführlich und sorgfältig vom Arzt gestellt, kann eine Therapie schnell ins Leere laufen.
Quellen und weitere Literatur
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Leitlinien für Diagnostik und Therapie der Erektilen Dysfunktion
http://www.dgn.org/images/red_leitlinien/LL_2012/pdf/ll_82_2012_diagnostik_und_therapie_der_erektilen_dysfunktion.pdf - Kölner Studie zur Prävalenz (Häufigkeit) von Erektionsstörungen (2000)
https://www.researchgate.net/publication/245698410_Die_Pravalenz_von_mannlichen_Erektionsstorungen_in_Deutschland_heute_und_in_der_Zukunft_-_The_prevalence_of_male_erectile_dysfunction_in_Germany_today_and_in_the_future_- - Patientenmobilität in der EU
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/p/patientenmobilitaetsrichtlinie.html § 73 des Arzneimittelgesetzes (AMG) http://www.gesetze-im-internet.de/amg_1976/__73.html - Sicherer Arzneimittelkauf im Internet
https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Versandhandel/_node.html